… und in der Baugrube allein! Genau genommen: zu zweit. Denn die beiden Vorsitzenden der Geschichtswerkstatt ließ es nicht ruhen. Die Kellerwände sind fertig und so wird also in Kürze das Erdreich wieder aufgefüllt. Da bliebe dann von dem eiszeitlichen Bodenprofil nur ein Foto (siehe 21.2.2015). So nutzten die beiden die Wochenendruhe auf der Baustelle, um Bodenproben zu nehmen. Die wissenschaftlich korrekte Methode mit einem Lackabdruck (Erklärung) ließ sich jahreszeitlich bedingt nicht umsetzen – der Sand ist zu nass. Also dachte sich die Geschichtswerkstatt eine andere Methode aus:
Es wurden dazu mehrere gläserne Auflaufformen und Butterdosen gekauft. An der ausgewählten Stelle – hier z.B. dem Übergang von der Tonschicht auf die Düne – übertrug man den Abdruck der Form. Dann wurde vorsichtig mit Kellen der Sand drumherum abgetragen und die Glasform aufgedrückt. Abschließend wurde der Sand hinter der Form vom übrigen Erdreich mit der Kelle getrennt und plan zu Form abgezogen. Nach dem Trocknen des Sandes wird die Rückseite mit einer passend geschnitten Glasplatte versiegelt. So erhält man sogar zwei Schnittflächen: auf der Vorder- und auf der Rückseite.
Erste Reihe oben links: Freilegen des Formbereiches. Oben rechts: Aufdrücken der Form.
Unten: Abnahme der Form. Mit einem Draht wird später der Überhang abgezogen.
Ablauf einer Bodenprobe (Bilder zum Vergrößern anklicken):
1. Reihe links: Auswahl einer interessanten Bodenstruktur; rechts: Freilegen der Form
2. Reihe links: Anprobe der „Butterdose“; rechts: Aufdrücken der Plexiglasform
3. Reihe links: aufgedrückte Plexiglasform; rechts: vorsichtige Abnahme der Form
4. Reihe: das fertige Ergebniss, überstehender Sand muss noch abgezogen werden.
* Was ist ein „Lackabzug“? Bei Wikipedia findet sich die ausführliche Beschreibung!