28.02.2015 Wochenend und Sonnenschein …

… und in der Baugrube allein! Genau genommen: zu zweit. Denn die beiden Vorsitzenden der Geschichtswerkstatt ließ es nicht ruhen. Die Kellerwände sind fertig und so wird also in Kürze das Erdreich wieder aufgefüllt. Da bliebe dann von dem eiszeitlichen Bodenprofil nur ein Foto (siehe 21.2.2015). So nutzten die beiden die Wochenendruhe auf der Baustelle, um Bodenproben zu nehmen. Die wissenschaftlich korrekte Methode mit einem Lackabdruck (Erklärung) ließ sich jahreszeitlich bedingt nicht umsetzen – der Sand ist zu nass. Also dachte sich die Geschichtswerkstatt eine andere Methode aus:
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Es wurden dazu mehrere gläserne Auflaufformen und Butterdosen gekauft. An der ausgewählten Stelle – hier z.B. dem Übergang von der Tonschicht auf die Düne – übertrug man den Abdruck der Form. Dann wurde vorsichtig mit Kellen der Sand drumherum abgetragen und die Glasform aufgedrückt. Abschließend wurde der Sand hinter der Form vom übrigen Erdreich mit der Kelle getrennt und plan zu Form abgezogen. Nach dem Trocknen des Sandes wird die Rückseite mit einer passend geschnitten Glasplatte versiegelt. So erhält man sogar zwei Schnittflächen: auf der Vorder- und auf der Rückseite.
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Erste Reihe oben links: Freilegen des Formbereiches. Oben rechts: Aufdrücken der Form.
Unten: Abnahme der Form. Mit einem Draht wird später der Überhang abgezogen.

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IMG_2311_Bildgröße ändernAblauf einer Bodenprobe (Bilder zum Vergrößern anklicken):
1. Reihe links: Auswahl einer interessanten Bodenstruktur; rechts: Freilegen der Form
2. Reihe links: Anprobe der „Butterdose“; rechts: Aufdrücken der Plexiglasform
3. Reihe links: aufgedrückte Plexiglasform; rechts: vorsichtige Abnahme der Form
4. Reihe: das fertige Ergebniss, überstehender Sand muss noch abgezogen werden.

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* Was ist ein „Lackabzug“? Bei Wikipedia findet sich die ausführliche Beschreibung!

26.02.2015 Ab heute geschlossen …

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Ab heute ist der Keller komplett mit Mauern umschlossen, zum Wochenende sind alle Außenwände termingerecht fertig. Dann geht es mit den tragenden Innenwänden weiter.

Auch im nördlichen Abschnitt sind die Vorbereitungen des Untergrundes fast abgeschlossen. Jetzt kann man schon den Grundrissplan vom Erdgeschoss ausrollen:Pano mit Plan-web
Zum Vergrößern anklicken.

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Links: Die Wand zur Haltestelle wird direkt vom Betonmischer mittels Rohr gefüllt.
Rechts: Das fertige Kellerfenster (siehe 24.2.) in der westlichen Wand.

24.02.2015 Fenster zum Hof …

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Wo am Samstag die Teilnehmer der Uni-Exkursion noch freie Sicht auf die Bodenplatte hatten, wird heute die Bewehrung für die westliche und nördliche Wand geflochten. An der westlichen Seite gibt es ein Kellerfenster zur Entrauchung im Brandfall. Mit Hilfe eines Holzrahmens wird hier beim Schütten der Beton daran gehindert, die Wand ganz auszufüllen (siehe 26.2.2015).

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Warum man häufig beim Bohren in einer Betonwand das Moniereisen der Bewehrung  trifft, zeigt das linke Bild. Im rechten Foto die selbe Wand zwei Tage später: Der Beton ist ausgehärtet, die Verschalung entfernt und bereits wieder auf der gegenüberliegenden Seite aufgebaut. Die Kelleraußenwände sollen bis zum Wochenende fertig sein! Das Füllen der Wände ist nicht so einfach wie das Gießen der Bodenplatte. Das Öffnen und Schließen der Trichteröffnung erfolgt „schwebend“ von einer Kanzel direkt am Trichter.
Damit nichts daneben läuft, wird der Beton nicht direkt, sondern durch einen Schlauch in die Wand gefüllt.
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Im nördlichen – nicht unterkellerten – Bereich beginnen parallel zur Schüttung die Vorarbeiten für die Bodenplatte (in der dann auch die Grundsteinkassette eingelassen wird). Auf der linken und vorderen Pfeilerreihe steht die Außenwand des Hauses; auf der mittleren Reihe wird später die Trennwand zwischen Bücherhalle (vorne) und Saal (hinten) errichtet.

21.02.2015 Darauf stehen Horner …

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Wer bei der heutigen Überschrift hofft, hier würden irgendwelche Vorlieben der Horner Bürger preisgegeben, den muss ich enttäuschen! Es geht hier im wahrsten Sinne des Wortes um das, worauf sie tagtäglich ihre Füße setzen: den Horner Boden.

Am Samstag hatte die ruhende Baustelle nämlich hohen Besuch von der Universität Hamburg. Im Rahmen der Uni-Aktion „Heimathafen Wissenschaft“ fand unter dem Titel „Landgang – Auf Entdeckungstour zu Hamburgs Bodenschätzen“ eine Exkursion mit Interessierten statt. Unter der Führung von Prof. Dr. Eva-Maria Pfeiffer – Direktorin des Instituts für Bodenkunde – wurde den Besuchern die Besonderheit unserer Baugrube gezeigt und fachkundlich erklärt. Und da schlummert tatsächlich ein kleiner Schatz: Bei dem fast schneeweißen Sand im südwestlichen Bereich handelt es sich nämlich um eine Düne, die hier vor ca. 130.000 Jahren nach Abklingen der Saale-Eiszeit stoppte. Die letzte Eiszeit – die Weichsel-Kaltzeit – überdeckte dann die Düne mit ihrem Geschiebemergel, was der Laie heute als dicke Tonschicht bezeichnen würde.

DSCN7531webDer Übergang zwischen den beiden Schichten – mit interessanten Spalten, in die der Ton eindrang (Bildmitte) – ist auf dem obigen Bild besonders gut zu erkennen.
Auch dem Hamburg-Journal vom NDR war dies ein Beitrag wert (Kameramann oben im Hintergrund) und so durften die Rundgangteilnehmer das „Guten Abend Hamburg!“ rufen und am Ende des Beitrages das Wetter für den Sonntag ansagen (Klick startet das Video):

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Wir danken dem NDR für die Genehmigung, den Sendeausschnitt hier veröffentlichen zu dürfen. Copyright: 2015 NDR – Download nicht zulässig!

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Mit Klick auf das Panorama kann man einen Blick auf den erwähnten Übergang werfen. Die plötzliche Unterbrechung der Struktur im rechten Teil stammt von der Verlegung eines Wasserrohres. Das ovale „Ei“ in der Bildmitte wurde zu Beginn der Führung fälschlich als Rest eines Baumes gedeutet, der hier vor 60.000 Jahren eingeschlossen wurde. Die Ernüchterung kam, als sich das Ganze als verfüllte Bohrung des Kampfmittelräumdienstes herausstellte. Die Mauersteine links oben im Bild sind die Reste eines Behelfsheims aus den 1950er Jahren, welches im Zuge des U-Bahn-Baues Mitte der 60er abgerissen wurde.

Frau Prof. Dr. Pfeiffer wird in Kürze das Bodenprofil genau beschreiben und die Ausarbeitung der Geschichtswerkstatt zur Verfügung stellen. Interessierte Horner können es dann beim offenen Archiv einsehen. Auch einen privaten Film-Mitschnitt wird es von der Veranstaltung geben.
Wir hoffen ferner, dass das Wetter noch ein Lackprofil zulässt, um der Nachwelt die Bodenstruktur nicht nur als Foto zu erhalten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Universität Hamburg, Abt. Bodenkunde und ganz speziell bei Frau Prof. Dr. Pfeiffer für die fachliche Beratung und Durchführung der Exkursion!

18.02.2015 Die Möbel sind da …

GW-webVorfreude ist bekanntlich die schönste Freude! Dank eines tollen Tipps von unserem Architekten konnte ich heute eine 3D-Ansicht vom Archivraum der Geschichtswerkstatt zeichnen. So bekommt man einen plastischen Eindruck. Alle, die schon mal bei den Hobbyhistorikern im alten Raum waren, werden sich über „so viel Platz“ mitfreuen!

An den fehlenden Wänden sind die Rohbauer und Eisenflechter intensiv am werkeln:
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16.02.2015 Hochbau …

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Nachdem sich bis jetzt alles ziemlich platt abspielte, geht es ab heute hoch hinaus: Die innere Verschalung für die ersten Kellerwände steht! Die Eisenflechter werden in den nächsten Tagen an die Stäbe, die aus dem Boden ragen, die Bewehrung für die Wände „anknüpfen“. Dann wird die äußere Verschalung angebracht und der so entstandene Hohlraum mit Beton ausgefüllt.

Die beiden Vorsitzenden der Geschichtswerkstatt nutzten die fertige Bodenplatte, um den zukünftigen Archivraum in Augenschein zu nehmen. Mit einer kleinen Fotomontage kann man schon einmal vom neuen Raum träumen:
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Bis die sanitären Einrichtungen genutzt werden können, dauert es wohl noch etwas :o)Keller-Ost-web
Fotos: GWH-BvB

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13.02.2015 89 Kubikmeter Beton …

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… und 15 Tonnen Stahlmatten und Rundstahl sind in dieser Woche für die 25 cm dicke Kellersohle verarbeitet worden. Heute rollten den ganzen Tag die „Fahrmischer“ (so heißen die Betonlaster offiziell) zur Baustelle und entleerten ihre Ladung in den Schütttrichter, der mit dem Kran dann in die Grube gehoben wurde.
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Bis die nächste Ladung kommt, wird der Beton mit einem Holzbrett sauber verstrichen.
Gegen 16 Uhr war der Kellerboden dann komplett fertig, so dass in der kommenden Woche die ersten Wände in die Luft wachsen können.
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11.02.2015 Die Kellersohle entsteht …

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In den letzten zwei Tagen sind die Arbeiten in der Baugrube zügig vorangekommen.
Bei der Aufzugsunterfahrt (der Hohlraum unter dem Fahrstuhl, wenn er im Keller angekommen ist) sind die Schalungselemente bereits wieder abgenommen und die schwarze Isolierschicht zum (später) umgebenden Erdreich ist aufgetragen.

Die Eisenflechter waren sehr fleißig und haben fast den gesamten Kellerboden mit den Bewehrungsmatten ausgelegt. An den Grenzen des Kellers ist die Holzverschalung montiert, damit in die so entstandene „Wanne“ der Beton geschüttet werden kann.
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Spät – aber nicht zu spät – haben wir nun auch vom TV-Sender „noa4“ aus Norderstedt den Bericht von der Grundsteinlegung erhalten und online gestellt. Hier geht’s zum Film!

09.02.2015 Der Fahrstuhlschacht …

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Bevor wir mit der neuen Woche starten, noch schnell ein Blick vom „Hochhaus“ nebenan auf die Baustelle – aufgenommen am sonnigen Freitagnachmittag.

Heute sind nun alle Pfeilerstummel beseitigt – letzte Vorbereitungen für die Bodensohle. Der Kran steht „unter Strom“ und somit konnte auch mit der Montage der Verschalung für den Fahrstuhlschacht begonnen werden. Mit dem Kran werden die Verschalungselemente links und rechts der Eisenbewehrung heruntergelassen und anschließend miteinander verbunden. Der so entstandene Hohlraum wird dann später mit Beton ausgefüllt.
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04.02.2015 Kran – Teil 2 …

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„Hui – was liegt da denn“ werden sich heute viele gedacht haben, die am Gojenbomm vorbeigingen oder -fuhren. Die Vormontage des 60 Meter langen Kranauslegers erfolgte nämlich direkt auf der Straße. Nachdem dann gegen 12 Uhr zuerst das Kontergewicht an der Mastspitze montiert wurde, hob kurz vor 13 Uhr der Ausleger vom Boden ab:
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Nun fehlt nur noch der Stromanschluss, dann ist der Kran einsatzbereit! Ich durfte schon einmal die neue Aussicht auf die Baustelle genießen (Klicken zum Vergrößern):
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In der Baugrube floss heute der Beton in die Pfahlroste (darauf stehen später die tragenden Wände) und in die Fahrstuhlunterfahrt (Vertiefung unter dem Fahrstuhl).
Auch davon ein kleiner Stop-Motion-Film:
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